In Österreich leben derzeit rund 75.000 Menschen in stationären Pflegeheimen. Die Zahl der Pflegeplätze steigt stetig, da die Gesellschaft altert und immer mehr Menschen im hohen Alter Unterstützung benötigen. Was viele nicht wissen: Mehr als ein Drittel dieser Bewohnerinnen und Bewohner lebt mit Diabetes – bei manchen Schätzungen sind es sogar bis zu 43 %.
Diabetes – vor allem Typ 2 – ist im Alter weit verbreitet. Auch Typ‑1‑Diabetiker:innen erreichen mittlerweile ein hohes Lebensalter und benötigen entsprechende Betreuung. Umso wichtiger ist es, dass Pflegeheime und mobile Dienste auf die speziellen Bedürfnisse dieser Menschen vorbereitet sind.
Was macht gute Pflege für Menschen mit Diabetes aus?
Eine entscheidende Rolle spielen geschulte Pflegekräfte. Einrichtungen, in denen Mitarbeiter:innen über Zertifikate der Deutschen Diabetes Gesellschaft (z. B. „Basisqualifikation Diabetes Pflege“) verfügen, sind besser vorbereitet auf Blutzuckermessungen, Insulingaben und die Erkennung diabetischer Folgeerkrankungen.
Auch die Zusammenarbeit mit Diabetolog:innen, Hausärzt:innen und Podolog:innen verbessert die Versorgung. Schulungsangebote für Betroffene und Angehörige helfen zusätzlich, das Krankheitsverständnis zu stärken und den Alltag zu erleichtern.
Früh planen lohnt sich
Da Pflegeplätze oft knapp sind, empfiehlt es sich, frühzeitig mit der Suche zu beginnen – insbesondere, wenn eine spezialisierte Betreuung notwendig ist. Unterstützung bieten dabei Hausärzt:innen, Pflegekassen, Pflegestützpunkte sowie Online-Verzeichnisse.
Fazit:
Eine gute Pflege im Alter ist möglich – auch mit Diabetes. Voraussetzung sind gut geschulte Pflegekräfte, strukturierte Zusammenarbeit mit dem medizinischen Umfeld und eine rechtzeitige Planung. So lässt sich Lebensqualität auch im letzten Lebensabschnitt sichern.
Quellen:
Wort & Bild Verlagsgruppe (Diabetes Ratgeber), „Gut versorgt im Alter – auch mit Diabetes“, 10. Juni 2025
Statistik Austria, Pflege und Betreuung in Österreich, Stand 2023
Studien zur Diabetes-Prävalenz in Pflegeeinrichtungen (36–43 %)