Der Nächste, bitte …“ Im Fünf-Minuten-Takt ruft Hausarzt Dr. Hans-Dieter Trepkau, 60, diesen Satz ins Wartezimmer. Zehn Stühle, heute reichen sie nicht. Kurz nach acht Uhr ist jeder Platz besetzt, vor dem Empfang bildet sich eine Schlange. Eine Patientin verschwindet im Labor. Ein Mann humpelt ins Verbandszimmer. Das Telefon klingelt, Versichertenkarten werden eingelesen, Termine vergeben, Überweisungen ausgedruckt. Eine Ärztin hat Urlaub. Ihre zwei Kollegen müssen für drei arbeiten.
Arbeiten wie am Fließband
Allgemeinmediziner Trepkau hetzt vom Sprechzimmer zum Ultraschall, weiter zum EKG. Rückenschmerzen, grippale Infekte, Mittelohrentzündungen, Depressionen – die ganze Bandbreite an Krankheiten. Um 13 Uhr setzt sich Trepkau selbst auf die Liege im Sprechzimmer, um ein paar Minuten zu verschnaufen. Seufzer: „Fließband, kaum Zeit für ein persönliches Wort. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte.“
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